Für das Entfachen der Glut in einem Grill wird meist zur Verwendung spezieller Grillanzünder geraten, da die Verwendung flüssiger Brandbeschleuniger wie Spiritus erhebliche Gefahren birgt. Das Grill anzünden geht aber auch ohne beide Arten von künstlichen Hilfsmitteln. Wie Sie Ihre Grillkohle kostengünstig zum Glühen bringen und dabei, durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe, noch die Umwelt schonen können, lesen Sie in diesem Beitrag.
Warum braucht man Grillanzünder?
Das Problem beim Grill anzünden ist, dass die aufgeschüttete Holzkohle nicht von außen, sondern von innen her entzündet werden muss, damit die Hitze der ersten Glut in der Kohlenschüttung gehalten wird und sich ausbreiten kann. Flüssige Brandbeschleuniger werden von der Holzkohle aufgesogen und sorgen dafür, dass die Kohlenstücke nach dem Grill anzünden ausreichend lange den Flammen ausgesetzt sind, bis sie glühen. Feste Grillanzünder können dagegen angezündet und dann mit Holzkohle bedeckt werden. Wenn Sie stattdessen versuchen, an Stelle des Grillanzünders Papier zu verwenden, dann scheitert das in der Regel daran, dass das Papier gar nicht lange genug brennt, bis die Kohle glüht. Dieses Problem lässt sich aber mit einfachen Mitteln lösen. Sie brauchen dazu nur eine Flasche, eventuell einen Eierkarton, natürlich eine Zeitung sowie einen Blasebalg.
Grillanzünder selbst gebaut
Für den Bau des Do-It-Yourself-Grillanzünders stellen Sie zunächst die Flasche mitten in den leeren Grill. Dann nehmen Sie einzelne Seiten der Zeitung – bei großen Formaten teilen Sie diese noch einmal in der Mitte -, rollen sie auf und verdrillen sie zu den langen Papierwürstchen, die ältere Semester noch unter dem Namen Fidibus kennen. Diese Papierzöpfe wickeln Sie nun um den unteren, zylindrischen Teil der Flasche, so dass sie sich nicht mehr von selbst lösen. Danach schütten Sie die Holzkohle um den entstandenen Papierberg. Wenn alles vorbereitet ist, ziehen Sie die Flasche vorsichtig aus dem Papier, so dass der Hohlraum erhalten bleibt. Dadurch entsteht ein Kamin aus Zeitungspapier, mit dessen Hilfe sie nun den Grill anzünden können. Dazu eignet sich sehr gut ein Stück Eierkarton, das Sie so abreißen, dass es gut in das Loch hineinpasst, das die Flasche hinterlassen hat. Diesen Karton zünden Sie nun einfach an und werfen ihn in den Kamin aus Papier hinein. Wenn das Papier durchgebrannt ist, entfachen Sie schließlich die Glut in der Holzkohle mit dem Blasebalg.
Hauptsache keine Chemie. Mit einem guten Kamin braucht man das nicht und die Kohle zieht trotzdem schnell durch.